Der Tag des Karsamstags gilt als „stiller Tag“ ohne liturgische Feiern. Und er geht über in die „Nacht der Nächte“ - in die Feier der Osternacht.
Lichtfeier – Wortgottesdienst – Tauffeier – Eucharistiefeier sind die Eckpunkte dieser wichtigsten Feier der Christen, denn Christus ist von den Toten auferstanden. Sehr viele Christen hatten sich dazu um 20.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Mariä-Himmelfahrt zur Feier der Osternacht eingefunden.
Zu Beginn der Osternachtsliturgie segnete Stadtpfarrer Karl-Heinz Seidl das vor der Sakristei der Stadtpfarrkirche lodernde Osterfeuer, an welchem er dann die Osterkerze des Jahres 2019 entzündete.
„Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibt das Dunkel der Nacht“ heißt es im Segensgebet für die neue Kerze und ihr Licht. Mit dem dreimaligen „Lumen Christi“ wurde das österliche Licht durch Pfarrer Seidl in das Dunkel der Kirche gebracht. Von dieser Flamme wurde das gesegnete Licht durch die Ministranten dann weitergeben an die vielen Gläubigen, und nach und nach erhellte sich der Kirchenraum im österlichen Lichterglanz.
„Dies ist die Nacht, in der Christus die Kette des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg“, heißt es im feierlichen „Exultet“, dem Osterlob und Höhepunkt der Lichtfeier, vorgetragen durch den Further Stadtpfarrer.
Nach dem Segen zog Stadtpfarrer Karl-Heinz Seidl mit dem Altardienst und der Gemeinde hinaus auf den Platz vor der Sakristei. Dort brannte das Osterfeuer. Pfarrer Seidl segnete die Holzscheite zum schon selten gewordenen bäuerlichen Brauch des „Steckerlbrennens“. Zu kleinen Kreuzen zusammengefügt erbitten die Bauern so den Segen für die Felder und Wiesen unserer Heimat. Auch dieser Teil gehört fest zur Osternacht und wurde festlich umrahmt von Mitgliedern des Further Blasorchesters. Die österliche Freude strahlte dann hinein in die Gottesdienste am Ostersonntag.
Die festliche Abendmesse am Ostersonntag wurde gestaltet vom Kirchenchor und dem Kirchenorchester unter der Gesamtleitung von Regionalkantor Wolfgang Kraus mit der „Missa in F-Dur – Declina a malo“ für Soli, Chor und Orchester von Valentin Rathgeber. Als Gesangssolisten waren zu hören Bernadette Kandsperger (Sopran), Antonia Wutz (Alt), Wolfgang Kraus (Tenoer) und Christopher Kolbeck (Bass). Statt der Orgel erklang bei dieser Orchester-Messe ein Cembalo, gespielt von Wolfgang Kraus.
In der Predigt sprach Kaplan Daniel Schmid einleitend von der Brandkatastrophe in Paris. Trotz aller Verwüstung sah man am nächsten Tag das goldene Kreuz der Kathedrale unversehrt aus den Trümmern herausleuchten. Jesus hatte damals ein schweres Kreuz getragen – nicht aus Gold – nicht zum Umhängen – sondern sein schweres hinauf nach Golgotha. Für die Jünger, die das miterlebt hatten, war es eine Katastrophe. Nach menschlichem Ermessen war für sie nun alles vorbei. Warum musste das passieren. Kaplan Schmid hatte zu dieser Predigt einen Meterstab mitgebracht. Dieser hat bekanntlich Anfang und Ende. Die Zeit des menschlichen Lebens scheint hier eingeteilt. Nicht so bei Gott. Denn im Geheimnis von Ostern wurde daraus ein Kreis. Gottes Maßstab ist ein anders. Gottes Liebe ist uns immer zugesagt und endet niemals. Denn durch die Taufe, so Kaplan Schmid, haben wir Anteil an der Auferstehung. Und darum gilt: „Ja, der Heiland ist wahrlich auferstanden – Amen - Halleluja.“
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